Close

Kurzporträt Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie Göttingen

Allgemein – Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie

Das Max-Planck-Institut in Göttingen ist ein Forschungsinstitut der Max-Planck-Gesellschaft. Zurzeit arbeiten 850 Personen am Institut, etwa die Hälfte davon sind Wissenschaftler.

Das Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie ist das alleinige Institut innerhalb der Max-Planck-Gesellschaft, das die drei klassischen wissenschaftlichen Disziplinen Biologie, Physik und Chemie vereint. 1971 gegründet, konzentrierte man sich zunächst auf physikalische und chemische Probleme. Es hat seitdem eine kontinuierliche Evolution durch eine wachsende Palette von Kernthemen und Arbeitsbereiche wie Neurobiologie, Biochemie und Molekularbiologie manifestiert.

Die Geschichte des Instituts reicht bis ins Jahr 1949 zurück. Zu dieser Zeit gründete die Max-Planck-Gesellschaft das Max-Planck-Institut für physikalische Chemie in Göttingen. Karl Friedrich Bonhoeffer, der bereits am Kaiser-Wilhelm-Institut arbeitete, wurde Gründungsdirektor des neuen Instituts. Er war einer der ersten Forscher, der physikalisch-chemische Methoden in der biologischen Forschung einsetzte und damit verschiedene naturwissenschaftliche Disziplinen in der Forschung zusammenführte.

Die Geschichte des Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie Göttingen

Die Gründung des Instituts wurde hauptsächlich von Nobelpreisträger Manfred Eigen initiiert. Seine Vision eines interdisziplinären Ansatzes in der biologischen Forschung war ausschlaggebend und war der gestalterische Impuls für die Entwicklung des Instituts. Zu Ehren von Karl Friedrich Bonhoeffer wurde das neue Institut nach ihm benannt.

Obwohl das Institut – kraft der Max-Planck-Charta – der Grundlagenforschung verpflichtet ist, hat es sich zum Ziel gesetzt, den Transfer zahlreicher technologischer Innovationen auf dem Markt zu fördern. In der Folge sind viele Lizenzverträge und Start-up-Firmen aus der Forschung am Institut entstanden, wie Lambda Physik (heute Teil von Coherent), DeveloGen (heute Teil von Evotec) und Evotec.

Forschung

Forschungsschwerpunkt

Die Forschung am Institut konzentriert sich auf die grundlegenden Mechanismen, die Lebensprozesse regulieren und steuern: Wie werden genetische Informationen richtig in Proteine übersetzt? Wie kommunizieren Nervenzellen miteinander? Wie wird die zellulare Logistik gesteuert? Auf der organismischen Ebene untersuchen die Forscher am Institut die zirkadianen Rhythmen des Wirbeltiers oder die Differenzierung und Entwicklung in vielzelligen Organismen.

Biomedizinische NMR Forschungs GmbH

Das Institut beherbergt auch die unabhängige Biomedizinischen NMR Forschungs GmbH von Jens Frahm geleitet, die 1993 gegründet wurde. Der Schwerpunkt dieser Vereinigung liegt in der Entwicklung und Anwendung von räumlich aufgelösten NMR-Techniken für die nichtinvasive Untersuchungen des zentralen Nervensystems bei Tieren und Menschen. Diese innovativen Ansätze ermöglichen einzigartige Einblicke in die Struktur, den Stoffwechsel und die Funktion des intakten lebenden Gehirns. Jens Frahm und seine Mitarbeiter erfanden eine schnelle Erfassungstechnik für die Magnetresonanztomografie genannt FLASH MRI (fast low angle shot) Technik, die eine 100-fache Reduktion der Messzeiten der Querschnitts- und dreidimensionalen Bildern erlaubt. Die FLASH-Technik war die Grundlage für viele moderne MRI-Anwendungen in der diagnostischen Bildgebung.

Internationale Max-Planck-Forschungsschulen

Im Jahr 2000 wurde zwei International Max Planck Research Schools (IMPRS) zusammen mit der Georg-August-Universität Göttingen, dem Deutschen Primatenzentrum und dem Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin etabliert: der IMPRS für Molekularbiologie und der IMPRS für Neurowissenschaften (in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation und dem European Neuroscience Institute Göttingen). Eine dritte Graduiertenschule, die IMPRS für Physik biologischer und komplexer Systeme, wurde im Jahr 2008 (in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation) eröffnet.

Was das Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen besonders macht

Drei gute Gründe, warum Sie die Arbeit an einem Max-Planck-Institut interessant finden könnten

Lernen und Lehren in einem innovativen Umfeld

Rund 21.000 Mitarbeiter forschen und arbeiten an 40 Standorten in Deutschland sowie in Rom, Florenz, Nijmegen und Florida. Tatsächlich werden die Max-Planck-Institute als innovative und international tätige Arbeitgeber angesehen. Im Frühjahr 2014 haben die Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler in Deutschland die Max-Planck-Gesellschaft im Rahmen, der Universum Student Surveys erneut ganz oben auf der Liste der attraktivsten Arbeitgeber positioniert.

Eine wissenschaftliche Brutstätte

Das Arbeitsumfeld der Max-Planck-Institute ist offen und anregend – und international! Es überrascht nicht, dass der Appell der Max-Planck-Gesellschaft internationale Berühmtheit erlangt hat. Mehr als ein Drittel von rund 12.000 Wissenschaftlern besitzt einen ausländischen Pass. Sie bilden einen kreativen Kosmos, in dem interdisziplinäre und interkulturelle Konzepte und Ideen großer Köpfe zum Tragen kommen. Dies wiederum sichert den Erfolg der exzellenten Grundlagenforschung, für die auch dieses Institut bekannt ist.

Das Institut fördert versierte Nachwuchswissenschaftler, die prägende Jahre ihrer Karriere als studentische Hilfskraft absolvieren, Ph.D. Studenten, Postdocs oder Forschungsgruppenleiter an Max-Planck-Instituten, profitieren vom Wissen ihrer international vernetzten wissenschaftlichen Mentoren. Als Alumni tragen sie weltweit dazu bei, den Ruf zu stärken, ebenso wie die bis heute 18 Nobelpreisträger, die den Max-Planck-Instituten Prestige verleihen.

Preisgekröntes Engagement

Die Förderung des Aufstiegs von Wissenschaftlerinnen ist seit über einem Jahrzehnt eine Priorität für das Institut. Die Max-Planck-Gesellschaft weist in Deutschland die höchste Anzahl an Frauen in einem wissenschaftlichen Personal auf – auch in Führungspositionen.

Die familienfreundliche Personalpolitik trägt ein Gütesiegel. Als erste deutsche Forschungsorganisation erhielten die Max-Planck-Institute 2006 nach einem umfassenden Zertifizierungsprozess das Logo der gemeinnützigen Organisation “berufundfamilie”.