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Arbeiten im MINT Sektor

MINT als Initialwort – Grundlage für die Innovationsvielfalt in der freien Wirtschaft

MINT ist ein sogenanntes Initialwort. Es wird aus den Begriffen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften sowie Technik gebildet. Die benannten Fachbereiche, die MINT umfasst bilden den entsprechenden wirtschaftlichen Innovationssektor. Es wurden jedoch aufgrund der weiteren technologischen Entwicklung noch weitere Strukturwissenschaften hinzugefügt. Im Englischen findet sich ein vergleichbarer Begriff für MINT. Man spricht in diesem Kontext von STEM. STEM bezieht sich parallel auf die Bereich Science, Technology, Engineering, Mathematics.

In der Bundesrepublik Deutschland sind aktuell ca. 2,3 Millionen Akademiker aus den MINT Bereichen auch erwerbstätig. Wirtschaftlich wird die branchenübergreifende Wertschöpfung hierbei auf ca. 250 Milliarden Euro ganzheitlich geschätzt. In unserem Nachbarland der Schweiz gibt es in diesem Kontext im direkten Vergleich nur lediglich 17.300 MINT Fachkräfte, die erwerbstätig sind.

Untersuchungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft

Das renommierte Institut der Deutschen Wirtschaft bekräftigte im Jahre 2013 im Rahmen ihres erschienenen Frühjahresberichts die fundamentale Wichtigkeit der entsprechenden Fachkräfte aus diesem Bereich bezüglich der Innovationskraft der Unternehmungen. Hierbei sieht das Institut insbesondere Schwerpunkte in der Metall- sowie Elektroindustrie. Aus dem Bericht ging ebenso hervor, dass aufgrund der demografischen Veränderung auch eine Modifikation der Zusammensetzung im MINT Bereich von statten geht. Bei den in Deutschland gelisteten Erwerbstätigen stieg beispielsweise das gemessene Durchschnittsalter um 0,7 Jahre. Der Anteil der Personengruppe, die hierbei über 55 Jahre ist, stieg parallel auf ca. 34,10 % an.

Aufgrund der geschilderten wirtschaftlichen Bedeutung der MINT Fächer mit ihren entsprechenden Fachkräften, erkannte man bereits vor Jahren die Relevanz der Personalgruppe aus diesen Segmenten. Im Zuge der weiteren Arbeit gab es nun infolge dessen einige Initiativen sowie Fächer, die sich auch von Seiten der öffentlichen Hand mit zahlreichen Anreizgestaltungen und Förderungen beschäftigten, um den Anteil der Absolventen und Fachkräfte in diesen Segmenten strategisch zu erhöhen. Es wurde im Zuge der Vielzahl an Untersuchungen und Studien beispielsweise ersichtlich, dass es eine Reihe von ausländischen Studierenden in diesen MINT Fächern gibt, die nach einigen Jahren der Arbeitstätigkeit das Land wieder verlassen. Hier sollten mit entsprechenden Maßnahmen die Bindung an Deutschland gestärkt werden. Eine schneller Integration sowie eine Förderung des wissenschaftlichen Freiraums sollte hier die Zielstellung sein.

Parallel zeigte es ich jedoch als Widerspruch, dass zahlreiche frisch absolvierte Akademiker in der freien Wirtschaft lediglich befristete Arbeitsstellen fanden. Hiernach war es im Regelfall für die Absolventen wirklich schwierig in Festanstellungen zu gelangen, die auch noch unbefristet waren.

Auch ist in diesem Bereich noch einmal kritisch zu erwähnen, dass die Fachkräfteverteilung im MINT Bereich geschlechtsspezifisch nicht ausgeglichen ist. Im Jahre 2015 lag der Frauenanteil bei ca. 32% im MINT Bereich.

Die Studienwahl im MINT Bereich

Der Fachkräftemangel im MINT Bereich ist nicht nur im Berufsausbildungsbereich recht hoch, sondern auch viel mehr im Studiensegment. Die deutsche Wirtschaft klagt bereits seit Jahren über einen stetig zurückgehenden Fachakademikerbereich. Erschwerend vollzieht es sich, dass aufgrund des demografischen Wandels auch die Studienanfänger- bzw. die Studienabsolventenzahlen zurückgehen. In der Wirtschaft wird reichlich geklagt, insbesondere über zu wenig Personal und hervorragende Zukunftsaussichten in den Bereichen der MINT Fächer.

Die Studieninhalte der entsprechenden Fachbereiche sind häufig verschrien als langweilig, schwierig aber gut bezahlt. Auch wartet der Anteil der Studenten mit kontinuierlich geringen Frauenzahlen auf. Intern werden die Rufe nach der Beseitigung des sogenannten Gender Gaps in MINT Studienfächer immer lauter. Infolge dessen wurden zahlreiche Projekte gestartet, um neben einer Erhöhung des Images der tangierten Studienberufe vor allem die Attraktivität bei weiblichen Studenten zu forcieren. Nach wie vor ist es jedoch noch immer so, dass sich relativ wenige Frauen für ein Studium im Naturwissenschaftlichen Bereich interessieren. Hierbei kann man noch nicht einmal annähernd von einer geschlechtlichen Gleichverteilung sprechen.

Die arbeitstechnische Wiedereingliederung im MINTBEREICH

Die Lebensläufe und die Lebenswege einzelner Bewerber auf dem Arbeitsmarkt sind in Summe nicht immer geradlinig. Es gibt bei dem einen oder anderen Kandidaten durchaus Hochs und auch Tiefs. Längere Ausfallzeiten, aufgrund von Familienzeiten oder Selbstfindungsphasen, sind weder bei Männern noch bei Frauen Einzelfälle. Die Wirtschaft reagierte in der gelebten Praxis auch bei den Wiedereinzugliedernden Personen. Denn hierbei handelt es sich, um Fachkräftepotenzial, dass an der ein oder anderen Stelle fachlich unterstützt und geschult werden muss, um 100%-ig zu funktionieren und entsprechend gewinnbringend eingesetzt zu werden. Die Arbeitgeber haben hierbei insbesondere im HR Bereich dazu gelernt. Man erkennt die Fachkräfte auch mit Handicaps als Humankapital an, mit dem man nach ein paar Modifikationen oder mit ein paar Kompromissen sehr gut arbeiten kann. Hierbei hat sich eine signifikante Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen entwickelt.

Der Fachkräftemangel im MINT Bereich

Es gibt insbesondere neben den typischen Studienabgängern, die nicht in einer quantitativ ausreichenden Anzahl vertreten sind, auch einen gravierenden Fachkräftemangel im Bereich der Ausbildungsabgänger im MINT Bereich. Auch diese Entwicklung hat sich in den vergangenen Jahren eher negativ als positiv entwickelt. Zum einen greifen auch hierbei der demografische Wandel und teilweise sogar das angestaubte Image einiger Berufe. Zum anderen ist das Ausbildungsklientel, dass sich teilweise für die relevanten Ausbildungsberufe interessiert, in Summe zu schlecht, um von den Ausbildungsbetrieben angestellt zu werden. Darüber hinaus findet sich auch hier das sogenannte Gender Gap, dass in diesem Bereich durchaus minimiert werden müsste. Die Wirtschaft initiiert in diesem Segment ebenso, wie in den Studienberufen diverse Maßnahmen, wie den Girls Day, um die Einstellung von weiblichen Kandidaten zu erhöhen.

Fazit – MINT Bereich ein Arbeitsplatz mit Zukunft

Der MINT Bereich bietet einen erhöhen Bedarf an Ausbildungs- und Studienabsolventen.

In den vergangenen Jahren erkannte man von Seiten der Deutschen Wirtschaft ganz erheblich den immer wachsenden Bedarf in diesen Segmenten. Gründe für die Lücken, die sich in den entsprechenden Fachbereichen ergeben, sind im Regelfall eine schlicht zu geringe Bewerberzahl aufgrund des demografischen Wandels sowie ein nach wie vor insbesondere für Frauen eingestaubtes Image, dass die Wahl als Studium oder Ausbildungsberuf vor allem im weiblichen Bereich eher verhindert.

Durch die zahlreichen Initiativen konnte man die Wichtigkeit der Innovationskraft, die aus dem Absolventenbereich stammt, ganz klar beziffern. Aufgrund dessen legten in den vergangenen Jahren Hochschulen und Universitäten sowie die freie Wirtschaft auch ganz im Speziellen ihren Fokus in die Gewinnung von Fachkräften. Insbesondere die Wirtschaft wurde in den vergangenen Jahren auch immer empfänglicher für sehr flexible Jobmodelle und akzeptierte mehr und mehr auch nicht gradlinige Lebensläufe. Man verstand den Mitarbeiter nicht mehr nur einfach als arbeitende Person, sondern vor allem als kostbares Humankapital.